Nach dem sonntäglichen Frühstück machte ich mich auf den Weg zum “Großen Hundskopf” - einem 947 Meter hohen Gipfel im Nordschwarzwald in Baden-Würtemberg. Der Aufstieg vom Startpunkt war an diesem strahlend sonnigen Tag besonders schön, aber es war auch eisig kalt. Der Wanderweg war eingeschneit und auf dem Gipfel lag der Schnee tatsächlich noch Knietief. Ich hatte mich warm angezogen und eine Thermoskanne mit heißem Tee eingepackt. Am Gipfel angekommen, packte ich mein Amateurfunk-Equipment aus: ein Yaesu FT5-D 2m/70cm Handfunkgerät mit externem Mikrofon, einen Ersatzakku und ein Notizbuch zur Niederschrift der QSOs.

Die Ausrüstung für die erste SOTA-Aktivierung
Die Ausrüstung für die erste SOTA-Aktivierung

Ich hatte meinen Aktivierungsversuch bei SotaWatch als Alarm eingestellt und hoffte darauf, auf der von mir angegebenen Frequenz von 145.500Mhz FM jemanden anzutreffen. Als ich um Punkt 12 Uhr CET dann mein erstes CQ SOTA rief, antwortet auch unmittelbar eine Station aus Rottweil, Peter, DH0IAM, der auf dieser Anruffrequenz routinemäßig lauschte. Ich war sehr erfreut, dass ich so schnell mein erstes QSO “im Sack” hatte und hoffte, dass es gleich so weitergehen würde und ich nicht alzu lange in der klirrenden Kälte ausharren müsste. Aber es sollte anders kommen.

Der Aufstieg durch knietiefen Schnee zum Gipfel
Der Aufstieg durch knietiefen Schnee zum Gipfel

So rief ich gut eine dreiviertel Stunde lang CQ SOTA und versuchte auch auf dem in der Nähe befindlichen Relay DB0SKF in Freudenstadt jemanden zu erreichen um ihn auf die Simplex-Frequenz zu holen. Leider ohne Erfolg. Ich stellte mich mental schon darauf ein, ohne Aktivierung abzubrechen und wenigstens ein paar Geocaches beim Abstieg zu finden. Aber dann hörte ich ein paar Wortfetzen, öffnete die Rauschsperre und fragte nach. Tatsächlich antwortete mir ein anderer SOTA-Aktivierer, der sich gerade auf dem Gipfelaufstieg befand. Ein paar Minuten später konnte ich so Summit-to-Summit die beiden OMs Andreas DF1AKR und Benjamin DF1ZW auf dem knapp 50km entfernten Lemberg DM/BW-038 arbeiten. Ich war überglücklich. Jetzt fehlte nur noch ein einziges QSO für die Aktivierung!

Die Funkamateure auf dem Lemberg hatten ihre QSOs schnell auf 2m und 70cm beisammen, obwohl sie noch gar nicht so recht angefangen hatten und eigentlich auf Kurzwelle arbeiten wollten. Andreas versuchte dann auch ein paar Kontakte auf 70cm zu mir zu “lotsen” - leider ohne Erfolg. Die Entfernung war dann doch zu groß und meine Antenne am Yaesu zu klein.

Mein Yaesu FT-5D
Mein Yaesu FT-5D

Ich gab nicht auf. Nur noch ein QSO - das musste doch zu schaffen sein. Also rief ich beharrlich auf dem Freudenstadt-Relay CQ und tatsächlich meldete sich Martin DL1SMA und wir probierten die Direktverbindung auf 2m. Ich konnte ihn schwach hören aber er mich nicht. Wieder auf dem Relay, bedankte ich mich für den erfolglosen Versuch und rief etliche Minuten lang weiter CQ SOTA auf 145.500. Ich war kurz davor aufzugeben, da meldete sich Martin noch einmal - dieses Mal laut und klar. Und das Beste: er konnte mich auch verstehen und wir konnte das vierte QSO für die Gipfel-Aktivierung des großen Hundskopf führen! Martin hatte mich mit seiner Yagi-Antenne angepeilt und das war der Schlüssel zum Erfolg. Vielen Dank an dieser Stelle besonders an Martin für seinen Einsatz!

Überglücklich stapfte ich nach mehr als zwei Stunden vom Gipfel hinab und vergaß dabei noch ein paar Geocaches mitzunehmen. Naja, die laufen ja nicht weg :)